Das heutige Hofgut Dapprich wird bereits 1212 urkundlich erwähnt. In dem damaligen Dorf „Daprethingen“, das zur Grafschaft Diez gehörte, wohnten um 1490 zehn Familien, die allesamt Leibeigene waren. Der im Westerwald verbreitete Familienname „Dapprich“ geht vielfach auf die damaligen Bewohner des Dorfes im Holzbachtal zurück. Erst im 17. Jahrhundert wurde das Dorf in einen Hof umbenannt und zunächst vom Hadamarer Grafenhaus betrieben. Ab 1831 pachtete Jakob Peter Schneider den Hof, den er am 08.09.1857 käuflich erwarb. Das Hofgut ist seitdem im Besitz der Familie Schneider. Der Hof Dapprich wird heute von den Eheleuten Bernd und Petra Schneider in fünfter Generation betrieben. Der ehemalige Landwirtschaftsbetrieb ist mittlerweile eines der beliebtesten Ausflugsziele im Westerwald.
Das Fachwerkhaus im Herz des Hofes ist mit etwa 500 Jahren das älteste Gebäude am Hof. Das kleinere Haus unterhalb vom Brunnen fungierte einst als Schmiede und Backhaus. Der Backofen sowie die Schmiede im unteren Teil sind noch erhalten. Die aus Lahnmarmor gefertigte Brunnensäule ist ein ehemaliger Grenzstein des Herzogentums zu Nassau und wurde wahrscheinlich von Gustav Schneider zwischen 1872 und 1921 erworben. Eine Besonderheit ist der Familienfriedhof am Eingang der Holzbachschlucht. Er zählt zu den wenigen Privatfriedhöfen Deutschlands und ist ausschließlich den Verstorbenen der Familie Schneider vorbehalten.